Über mich

Ich würde sagen, dass „Doula-sein“ kam zu mir! Denn eigentlich bin ich gelernte Industriekauffrau.

Natürlich spielen die Geburten meiner 3 Kinder dabei eine große Rolle. Ich kann mich noch gut an die erste Schwangerschaft erinnern. Mein Mann und ich waren nach unseren Flitterwochen auf einer Party und mir schmeckte der Gin Tonic nicht und ich habe ihn weitergereicht. Mein Mann hat sich sehr gewundert und ungefähr eine Woche später wussten wir warum: Intuition.

Wir haben uns riesig über die Schwangerschaft gefreut und gleich zwei Vorbereitungskurse gemacht. Die Paare vom Wochenendkurs treffen wir heute noch. Wir fühlten uns gut vorbereitet. Ich weiß noch, dass ich gar keine Horrorgeschichten an mich rangelassen habe. Ich dachte: irgendwie wird das schon laufen, sonst wäre die Menschheit ja auch bereits ausgestorben.

Tja, es kam anders und die Geburt endete in einem Kaiserschnitt. Ich hatte kein Geburtstrauma, aber ich fühlte mich schon irgendwie als hätte ich versagt. Noch dazu kam, dass meine beste Freundin Hebamme ist. Ich hätte sie nur anrufen müssen und sie hätte mich unterstützt. Wieso konnte ich sie nicht anrufen, das habe ich mich danach immer wieder gefragt. Heute kenne ich die Antwort: es war meine Scham, und die spielte auch eine große Rolle im Krankenhaus. Ich konnte mich einfach nicht fallen lassen und öffnen. Noch dazu kommt, dass ich nicht gelernt hatte, um Hilfe zu bitten und sie auch anzunehmen.

Ein Jahr später durfte ich meine o.g. Freundin bei der Hausgeburt ihrer zweiten Tochter begleiten (meine erste Doula Erfahrung). Es war ein absolutes Schlüsselerlebnis. Auch bei meiner Freundin kam es zum Geburtsstillstand. Die Hebamme vermutete den Grund und schickte meine Freundin in die Badewanne mit der Bitte, sich von der Geburt ihrer ersten Tochter zu verabschieden. Es flossen ein paar Tränen, mit dem Erfolg, dass sich der Muttermund danach innerhalb einer halben Stunde komplett öffnete. Dieses Tempo überraschte selbst die Hebamme.

Der Gründer des Primal Health Research Centre, London, Dr. med. Michel Odent, geb. 1930, sagt: „Der Geburtsvorgang ist ein Gehirnvorgang.“

Das kann ich zu 100 Prozent bestätigen. Sich fallenlassen, loslassen und sich der Urkraft der Geburt hinzugeben, ist nicht einfach in unserer doch so kontrollierten Welt. Was es wirklich bedeutet, weiss man erst, wenn man an der Schwelle steht.

Meine beiden anderen Söhne habe ich zu Hause zur Welt gebracht. Dank meiner erfahrenen Hebamme und der kontinuierlichen Unterstützung meiner lieben Freundin.

Als ich das erstmal von der Doula – Geburtsbegleitung hörte, da wusste ich, das ist es. Das möchte ich auch machen und somit ist es mein Herzenswunsch, andere Frauen in Ihrer Kraft zu bestärken für eine bewusste und intuitive Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett.